Der Zauber von Bali – Religion, Menschen und schöne Momente im Rückblick.
Bali liegt in der südostasiatischen Inselwelt zwischen Indischem Ozean und der Javasee in Äquatornähe und gehört zu Indonesien. Regen- und Trockenzeit bestimmen dadurch die beste Reisezeit. Trocken ist es in den Monaten zwischen April und Oktober. Auf einer Fläche von ca. 5700 Quadratkilometern gibt es über 20.000 geschätzte hinduistische Tempel für ca. 4,5 Millionen Balinesen. Bis heute hat Bali seinen alten hinduistischen Glauben bewahrt, während die indonesischen Nachbarinseln vollständig zum Islam übergetreten sind. Traditionelles Leben und tiefgründiger Glaube verschmelzen mit Kunst, Kultur, Meditation, Spiritualität und einer wunderschönen Landschaft in eine faszinierende Einheit. Das alles macht den Charme und den Zauber Bali’s aus und dazu die Freundlichkeit der Balinesen, die einige Momente ihres Alltages mit mir teilten und mich dazu einluden, genau das auf meinen Photos festzuhalten. Bali – die Insel des Lächelns. Ich war schon an vielen Orten auf der Welt, aber nirgends wurde ich so oft mit einem freundlichen Lächeln und so viel Offenheit begrüßt wie dort. Matur suksma – Danke dafür!
Der etwas geänderte Hinduismus ist bei über 90% der Einwohner auf Bali verbreitet und nennt sich die „Agama Dharma Religion“. Überall spürt man die Religion und das spirituelle Leben der Bevölkerung, das in erster Linie vom balinesischen Kalender bestimmt wird. Brahma, Vishnu und Shiva sind die höchsten Gottheiten, daneben werden aber noch unzählige Götter und Göttinnen wie die Fruchtbarkeits- und Reisgöttin Dewi Sri verehrt. Es gibt Gottheiten der Erde, des Feuers, des Wassers und der Berge. Wichtig für die Balinesen sind auch die Dämonen, welche als Gegenspieler zu den Göttern gesehen werden. Im Himmel wohnen immer die Ahnen und in den Tiefen der Erde und des Meeres wohnen die Dämonen. Dazwischen herrschen die Götter über die dort lebenden Menschen und Lebewesen auf der Erde. Nach Bali’s hinduistischem Glauben ist das Universum ein Geschenk und eine Leihgabe Gottes an die dort lebenden Menschen und ihre Aufgabe ist es, das Gleichgewicht zwischen guten und bösen Kräften im Universum zu schützen und auszubalancieren. Es geht immer um den Ausgleich, die Balance und es gibt keine Sieger oder Verlierer. Himmel und Hölle, Berge und Meer, Hell und Dunkel, Schwarz und Weiß, Gut und Böse. Eines so wichtig, wie das Andere und immer zu beachten. Täglich findet man überall auf Gehwegen vor Häusern oder Geschäften schöne Schalen oder geflochtene Körbe mit Opfergaben – die „Canang Sari“. Neben Blüten und Räucherstäbchen sind auch immer einige Reiskörner darin, auch alltägliche Dinge des Lebens wie Nussriegel oder Obst, um den Göttern und auch Dämonen für das Gleichgewicht in der Welt zu danken und sie gnädig zu stimmen. Wenn die Opfergaben erhöht liegen, sind sie für die Götter bestimmt, liegen sie auf dem Boden sind sie für die Dämonen. Wenn die Opfergabe den Boden berührt hat, ist sie erbracht und es hat keine Bedeutung mehr, wenn jemand darauf tritt. Der ewige Konflikt zwischen Gut und Böse wird auch im Barong Tanz von zwei Figuren dargestellt – Barong und Rangda. Der Barong als Fabelwesen beschützt die Menschen und Rangda, die Königin der Hexen, herrscht über die Mächte der Dunkelheit.
Ubud in der Inselmitte gilt als Dreh- und Angelpunkt der balinesischen Kunstszene, bekannt geworden auch durch den deutschen Maler und Musiker Walter Spies. Wer nicht in Ubud war, der hat die Seele Balis nicht spüren können. Es ist das kulturelle Zentrum der Insel und abends werden traditionelle Tänze wie Legong, Barong, Kebyar oder Kecak am königlichen Palast Puri Saren oder am Pura Taman Saraswati Tempel ( Wasserpalast ) aufgeführt. Anmutige Tänzerinnen und Tanzensembles stellen im Tanz die Konflikte und Legenden der balinesischen Götter und Dämonen dar. Die musikalische Untermalung liefert dabei ein Gamelan-Orchester. Die große Bedeutung des Tanzes auf Bali sieht man schon daran, dass fast jedes Dorf ein eigenes und ständig trainiertes Tanzensemble, Solotänzer und Gamelanorchester hat. Die grundlegenden Bewegungen der verschiedenen Tänze werden in Tanzschulen mit Genauigkeit der einzelnen Bewegungen wie das Verdrehen des Kopfes und der Augen, das Aufsetzen der Beine, die Arm- und Handhaltungen synchron zur Musik des Gamelan-Orchesters einstudiert. Chillige Cafés, Restaurants, Kunstschulen, Galerien und Handwerksbetriebe säumen die Haupt- und Querstraßen in Ubud und dennoch hat es seinen ursprünglichen Charme nicht verloren. Ein schöner Platz am Lotusteich des Wasserpalastes ist das Lotus Café. Empfehlenswert auch ein Spaziergang durch die Reisfelder.
Bekannt ist Bali auch für seine Stoffe aus den Webfabriken bei Banjar Iseh, Desa Sidemen und Tenganan. Die Bindungstechnik bei der Ikatherstellung zeigt verlaufende Farbränder, was eine feine Musterkontur ergibt. Seiden-Sonket sind mit Silber- oder Goldfäden durchzogene Stoffe. Der rote naturfarbene Geringsing-Stoff gibt es nur in Tenganan, einem Bali Aga Dorf. Der Doppelikat oder Geringsing-Stoff ist eine wertvolle und sehr zeitaufwändige Form der Ikat-Herstellung. Die Bewohner von Tenganan glauben, dass dieser Stoff magische Kräfte besitzt, die sie vor Krankheiten schützen. Die Bali Aga beherrschen auch die Kunst des Abschreibens alter balinesischer Verse auf Lontar-Palmblätter. Die Lontarschrift wird mit Hilfe einer Metallfeder als Gravur in die zuvor getrockneten Lontarpalmen-Blätter geritzt. Anschließend wird mit einer Mischung von Ruß und Öl darüber gerieben, so dass die Schriftzüge sichtbar werden. Als Nachfahren der balinesischen Ureinwohner leben die Angehörigen der Bali Aga abgeschottet in ihren Bergdörfern und pflegen eigene Gesetze und Traditionen.
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Odalan – der Tempelgeburtstag
Jedes Dorf besitzt mindestens drei Tempel, Pura Puseh – der Ursprungstempel der Ahnen und Gründer, Pura Desa – der Tempel für die gesamte Gemeinde mit Versammlungshalle und der Pura Dalem – der Todestempel als Ausgangspunkt für die Verbrennungszeremonien. Dann gibt es noch die vielen Haus- oder Familientempel und je größer der Tempel, desto wohlhabender ist die Familie. Wichtig sind noch die großen Haupttempel wie z.B. der Muttertempel Besakih, der Meerestempel Tanah Lot und der Seetempel Ulun Danu. Für jeden dieser Tempel wird alle 210 Tage im balinesischen Mondkalender ein Tempelfest Odalan ausgerichtet, es ist die jährliche Wiederkehr seiner Weihe. Für alle Tempelbesuche gibt es eine Kleiderordnung und man sollte zu den Zeremonien und Besuchen immer einen Sarong und Tempelschärpe tragen. In tagelanger Vorbereitung beginnen Frauen Opferkörbe aus Palmwedeln zu flechten, um damit später die Altäre, Schreine und Pagoden mit Opfergaben zu verzieren. Die Tempel sind mit Fahnen, Zeremonienschirmen und weißen Stoffbahnen geschmückt und ausserhalb des Tempelbezirkes werden Garküchen und Souvenirstände errichtet. Brahmanenpriester reinigen den Tempel, Weihrauch steigt auf und soll den Göttern als symbolische Leiter für den Abstieg dienen. Auch werden von den Balinesinnen bis zu 2 m hohe Türme aus Früchten, Blumen und Reiskuchen unter dem Klang von Gongs, Zimbeln und Trommeln auf ihren Köpfen balanciert nun zum Tempel getragen. Weitere Gläubige kommen mit ihren Opfergaben zum Tempel und verteilen diese auf die Ältäre. Alle Opfergaben werden durch die Hohenpriester gesegnet und mit dem Klang der Kulkul-Trommel wird die Ankunft der Götter verkündet. Im Inneren der Zeremonienbereiche wird von weißgekleideten Priestern heiliges Wasser über die in Gruppen wechselnden Gläubigen verspritzt und geweihter Reis auf die Stirn verteilt. Und über all dem breitet sich der geheimnisvolle Klangteppich eines Gamelan-Orchesters im Vorhof des Tempels aus. Nach Abschluß des Festes werden die Opfergaben wieder mit nach Hause genommen.
Traditionelle Feiertage spielen eine wichtige Rolle im Leben der Balinesen. Die wichtigsten sind Galungan und Nyepi. Galungan ist der Jahrestag der Schöpfung der Welt durch ihren höchsten Gott Sang Hyang Widi und wird nach dem balinesischen Kalender alle 210 Tage gefeiert. Er dauert 10 Tage lang und endet mit dem letzten Tag Kuningan, dem Tag der Ehrung der Ahnen. Am Jahrestag kehrt der höchste Gott mit seinen Nebengöttern und Ahnen auf die Erde zurück und besucht dort die Menschen und Tempel. Während des Festes sind Straßen und Dörfer mit Penjor’s festlich geschmückt und es finden zahlreiche Zeremonien und Prozessionen statt. Die Penjor’s sind meterhohe Bambusstäbe mit geflochtenen Palmenblättern, Früchten, Reiskuchen, Blumen und Stoffen verziert. Sie stehen entlang der dörflichen Hauptstraßen und weisen den Göttern und Ahnen den Weg zu den Zeremonien.
Nyepi wird gefeiert am Tag nach Neumond während der Tag- und Nacht-Gleiche im ersten Drittel des Jahres. Nyepi bezeichnet den ersten Tag eines neuen Jahres nach dem traditionellen Balinesischen Mondphasen-Kalender Saka und wird auch als „Balinesisches Neujahr“ bezeichnet. Es ist der balinesische „Tag der Stille“. 24 Stunden herrscht Ruhe in Bali, keine Veranstaltung, niemand geht ausser Haus, Touristen nicht aus den Hotels, der Flughafen ist geschlossen und kein Auto fährt. Am Neujahrstag versinkt die Insel in einem Meer der absoluten Ruhe. Amati lelungan – niemand verlässt das Haus. Amati karya – das Verbot jeglicher Tätigkeit. Amati geni – kein Feuer, kein Licht, kein Strom, nur Dunkelheit. Die Legende sagt, es soll die Dämonen und böse Geister täuschen und eine unbewohnte Insel vortäuschen, damit sie auf eine andere Insel weiterziehen. Tagelang vorher werden überlebensgroße Figuren aus Pappmache gebastelt, die Ogoh Ogoh. Diese Puppen stellen die bösen Geister dar und werden am Abend des Nyepi verbrannt. Sinn dieser Zeremonie ist die Verbannung aller bösen Geister aus den Dörfern und dem Leben der gläubigen Balinesen, um so wieder ein Gleichgewicht zwischen den Göttern, den Menschen und der Natur herzustellen.
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Stairway to Heaven – Himmelstreppen zu den Göttern und der Reisanbau
Der Reisanbau hat über Jahrhunderte eine sehr lange Tradition auf Bali und wird von vielen zeremoniellen Handlungen und Opfergaben begleitet. Der Reis hat die Insel geprägt, er ist ein Geschenk der Götter an die Menschen, ein Grundnahrungsmittel und sichert vielen Familien ihren Lebensunterhalt. Das für den Anbau nötige Wasser ist auch eine der Quellen bei der balinesischen Religion Agama Hindu Dharma / Hindu-Dharma-Religion. Wasser ist Leben – ohne Wasser kann kein Leben existieren. Das zeigen auch die vielen heiligen Wassertempel, zu denen die Menschen gehen, mit der Hoffnung auf Sündenvergebung und Reinigung der Seele. Für den Reisanbau kommt das Wasser von Quellen und Bächen aus den Bergen, wo die Götter wohnen. Es wird über ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem abgeleitet, um die Reisfelder, die hier Padi heissen, fluten zu können. Die Reisterrassen prägen das satte grüne Landschaftsbild und werden von den Balinesen auch Himmelstreppen zu den Göttern genannt. Keine andere Landschaftsform gilt als typischer für Bali als diese Terrassen und sie werden immer noch mit schwerer Handarbeit weiter an den Berghängen oder leichter in den Ebenen angelegt. Dank dem fruchtbaren Vulkan-Boden und einem günstigen Monsum-Klima gibt es drei bis vier Ernten pro Jahr. Die Padi werden bestellt, Pflanzen vorgezogen und von Hand einzeln eingepflanzt. Die gelben, erntereifen Halme werden dann per Hand mit einer Sichel auf halber Höhe abgeschnitten und in Bündeln über einem Rost ausgeschlagen oder Flechtschale ausgeschüttelt. Mittlerweile gibt es auch einfache kleine Dreschmaschinen. Der Einsatz von Wasserbüffeln oder gar Handtraktoren ist nur auf den flachen Feldern möglich. 2012 wurden die Reisterrassen in das UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen. Besonders schöne Terrassen gibt es bei Belimbing, Jatiluwih, Sidemen, Tegallalang und Tirta Gangga. Auch bieten sich viele schöne Wege durch die abgegrenzten Reisfelder an und man kann den Reisbauern bei der Arbeit zu sehen und die vielen Schmetterlinge bewundern. Es geht entlang an Wassergräben, über kleine Holzbrücken, durch Wälder oder Palmenalleen und überall findet man an den Feldern Schreine mit Opfergaben. Hiermit wird die Fruchtbarkeitsgöttin Dewi Sri um eine reiche Ernte gebeten.
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NGABEN ASTI WEDANA – DIE VERBRENNUNGSZEREMONIE FÜR DIE TOTEN
In der balinesischen Tradition ist die Einäscherungszeremonie Ngaben ein wichtiger Abschnitt im spirituellen Leben eines gläubigen Hindu. Nach der Vorstellung dieses Glaubens dient der Körper nur als eine vorübergehende Hülle. Die Todesriten sollen bewirken, dass die Seele des verstorbenen Körpers gereinigt und von seinen Bindungen gelöst wird. Fester Bestandteil dabei ist der Glaube an die Reinkarnation, die Wiedergeburt der Seele. Das alte Leben gilt lediglich als eine Zwischenzeit im Zyklus von Geburt, Tod und Wiedergeburt. Die erforderlichen Rituale und der beste Tag für die Zeremonie werden von Hohenpriestern genauestens festgelegt. Traurigkeit ist bei der Einäscherung des Leichnams dabei nicht zu sehen, denn dadurch könnte die Seele sich aufgefordert fühlen, doch noch zu bleiben und Unruhe in der Familie stiften. Es ist ein Fest für die ganze Familie und Gemeinde und wird begangen wie bei uns ein Volksfest. Die Rituale sind pure Freude, denn nun wird die Seele von der Last der irdischen Hülle befreit. Die Asche wird dann dem Wasser ( Meer oder Fluss ) zur weiteren Reinigung der Seele übergeben, die dadurch endgültige Loslösung erfährt, um wiedergeboren zu werden. Oft vergehen mehrere Jahre, bis sich eine Familie diese Zeremonie leisten kann. Um Kosten zu sparen werden gemeinsame Einäscherungen geplant, bei denen sich mehrere Familien zusammentun oder sich der Zeremonie einer kastenhöheren Familie anschließen. Die Verstorbenen werden dann vorerst einmal auf einem Begräbnisplatz bis zur Einäscherung beerdigt. Für diese werden dann die Knochen von den engsten Familienmitgliedern wieder ausgegraben, exhumiert und in weiße Tücher für den Transport gehüllt. Vor der Zeremonie müssen jeweils ein Transportschrein oder Bestattungsturm und die eigentlichen Särge hergestellt werden. Als Transportschrein wird ein auf einer Bambusplattform stehender hoher Verbrennungsturm ( Wadah oder Badé ) für die höheren Kasten benutzt. Er ist reich geschmückt mit Blumen, bunten Papieren und Tüchern sowie kunstvoll geschnitzten Dämonenfiguren zur Abwehr der bösen Geister. Der Wadah selbst verkörpert den ganzen Kosmos und die unteren Bambusstangen zum Tragen sind die Halter der Welt. Darüber symbolisch die irdische Welt. Dann kommt eine Nische verhangen mit Tüchern für die Aufbewahrung der Knochen des Verstorbenen und darüber Pagodendächer in ungerader Anzahl ähnlich der Mèrus von Tempeln als Sinnbild für die überirdische Welt oder den Himmel. Bei Angehörigen der Sudra Kaste ist es ein schlichter Trageschrein. Die eigentlichen Särge für die Feuerbestattung trägt man vorher leer zur Verbrennungsstätte, dem Kuburan und es werden schon Opfergaben dazu gestellt. Die Särge spiegeln die Kastenhierarchie wieder. Die einfachen Balinesen müssen sich mit schlichten, aber bunten Holzschreinen begnügen, während höhere Kastenangehörige in prächtigen verschiedenen Särgen (Lembu) verbrannt werden. Einige Beispiele für Särge sind ein weißer Stier / Kuh für Brahmanenpriester, ein schwarzer Stier oder Kuh für Angehörige des Hochadels, ein Löwe mit Flügeln für Mitglieder des niederen Adels.
Vor dem Wadah oder den einfachen Trageschreinen beten die Angehörigen und die Trauergemeinde bereitet sich jetzt auf den Weg zum Kuburan vor. Die eingehüllten Knochen werden von Hohenpriestern auf den Wadah gebracht und dort gesichert oder in die einfachen Trageschreine gelegt. Viele Männer heben dann die Schreine oder den Bestattungsturm an und die gesamte Trauergemeinde bricht auf. Bei manchen Wadahs oder Transportschreinen sitzen oder stehen männliche Familienmitglieder und begleiten die Toten mit einer Figur eines Paradiesvogels. Damit schwingend wehren sie böse Geister von den Särgen ab. Die Prozession muss auch einen Fluss oder Wasserrinnsal überqueren, weil Geister nicht über Wasser gehen und nicht folgen können. Auch begleitet ein Gamelan-Orchester die Trauerprozession. Unter lautem Geschrei dreht man an jeder Abbiegung oder Straßenkreuzung die Transportsärge und Wadahs einige Male wild im Kreis wild herum, auch das soll die Dämonen verwirren. Auf dem Einäscherungsplatz angekommen, werden die Knochen aus dem Turm oder Schrein geholt und in ein Lembu oder einfachen Holzschrein gelegt und mit heiligem Wasser übergossen. Familienangehörige bringen nun noch Opfergaben an die Särge und diese werden dann mit den Transportschreinen und Wadahs verbrannt. Danach bleibt nur die Familie zurück und nimmt ein wenig Asche mit und bringt sie in den nächsten Tagen zu einem Fluss oder Strand und diese wird dort mit einem kleinen Ritual und weiteren Opfergaben dem Fluss oder Meer übergeben.
„UND JEDEM ANFANG WOHNT EIN ZAUBER INNE,
DER UNS BESCHÜTZT UND DER UNS HILFT, ZU LEBEN“
Hermann Hesse
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