MINGALABAR MYANMAR – Das Land der GOLDENEN Pagoden

Eine Entdeckungsreise mit Photos in eines der ursprünglichsten Reiseländer Südostasiens, das in einem neu beginnenden Demokratisierungsprozess ist. Das frühere Burma erscheint wie ein geheimnisvolles Land aus einer anderen Zeit. Das alte Asien ist noch in vielen Teilen des „Goldenen Landes“ zu finden, das auch als Lieblingsland Buddhas bezeichnet wird. Aber das wahre Glück dieser Reise liegt in den Begegnungen mit den Menschen und den unbeschreiblichen Kulturschätzen. Denn es heißt, dass die Menschen nirgendwo so viel lächeln wie in Myanmar und die Gastfreundschaft so groß ist. Man verfällt diesem Zauber und wird berührt von den vielen Eindrücken.

„DIES IST BURMA UND ES WIRD WIE KEIN ANDERES LAND SEIN, DAS DU KENNST“

Rudyard Kipling

________________________________________________________________________________________________________________________

Meine Reisebeschreibung war von November 2012, als sich das Land gerade der Demokratie zugewandt hatte und öffnete. Es war eine große Aufbruchstimmung in der Bevölkerung zu spüren und das Land des Lächelns zeigte sich von seiner schönsten Seite. Dann kamen 2015 die ersten freien Wahlen und die Friedens-Nobelpreisträgerin und Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi gewann mit ihrer NLD Partei die absolute Mehrheit der Sitze im Parlament. 2021 putschte das Militärregime wieder und übernahm die Macht und verordnete immer wieder neue Ausnahmezustände wie jetzt auch bis zum 31.01.2024. Suu Kyi wurde zu insgesamt 33 Jahren Gefängnis verurteilt, im Rahmen einer Massenamnestie zu noch 27 Jahren Hausarrest begnadigt. Internet und Telefonverbindungen werden regelmäßig gestört. Viele Medien berichten über willkürliche Festnahmen, Morde, Folter und Massaker der Junta an der Bevölkerung. Terror gegen die Zivilbevölkerung auch mit russischer Unterstützung und Waffenlieferungen. Von 2021 bis Mitte 2023 seien mindestens 3.452 Menschen durch das Militär und seine Verbündeten gestorben und 21.807 Personen festgenommen worden. Die anfangs friedlichen Massenproteste haben sich nun zu einem Bürgerkrieg entwickelt und es gibt einige befreite Gebiete ( Chin, Kachin, Kayah sowie Teile von Sagaing ) mit bereits eigenen staatlichen Strukturen.

________________________________________________________________________________________________________________________

Myanmar ist voller Frömmigkeit und Spiritualität und hat sich gerade erst geöffnet und schon boomt hier der Tourismus und die Firmen, ausländische Investoren und Politiker reisen mit hohen Erwartungen in das eben noch verschlossene Land. Mehrere neue Hotels, Restaurants und Büros sind gerade erst entstanden. Das Land der goldenen Pagoden findet nach Jahrzehnten der Isolation in einer Militär-Diktatur zurück zu einer hoffentlich neuen Normalität und Demokratie. Sicherlich hat jetzt „die Lady“, Freiheitskämpferin Aung San Suu Kyi und ihr gewaltloser Einsatz für Demokratie, zur Öffnung des Landes beigetragen. Abgeschnitten von der Außenwelt konnte man sich so seine Traditionen und Bräuche bewahren. Die meisten Menschen sind arme Bauern auf dem Land und leben unter einfachen Verhältnissen. Die Infrastruktur wird gerade erst ausgebaut, kaum Bildungswesen, selten Strom auf dem Land und kaum Arbeitsplätze. Fast nichts prägt das Gesicht Myanmars so sehr wie die Thanaka Paste und das Rot der Betelnuss. Die Thanaka Paste als Make-up aus der Rinde des Holzapfelbaumes dient dem Schutz vor UV-Strahlen. Wer sich berauschen will, kaut die gehackte Betelnuss mit Kalk im Betelblatt. Blutrote Flecken bedecken die Straßen und Gehwege, weil die Einheimischen dann den roten gekauten Saft ausspucken und dabei berauscht lächeln und ihre roten zerfressenen Zahnstümpfe durch die Betelnuss dabei zeigen. Frauen und Männer tragen meist noch den traditionellen Longyi Wickelrock. Die lange Stoffbahn wird bei Männern am Bauch und bei den Frauen an der Hüfte zugeknotet. In Myanmar leben 135 unterschiedliche Ethnien. Feste werden nach dem burmesischen Mondkalender gefeiert, der eine große Rolle im täglichen Leben spielt. 

Zur alten burmesichen Kultur gehören die vielen verschiedenen Klöster und Pagoden. Im Zentrum einer Pagode steht die große Stupa, die über alle weltlichen Dinge hinaus den Weg zu höheren Sphären weist. Dem strengen Theravada-Buddhismus hat das Land die meisten kulturellen Schätze zu verdanken. Diese Glaubensrichtung des Buddhismus legt sehr großen Wert auf Respekt vor der Natur und den Mitmenschen, Eigenverantwortung und Selbstdisziplin. Die meisten Burmesen glauben zusätzlich an verschiedene Geister, den Nats und feiern oft ein Natpwe ( Geisterfest ). Dass die ca. 500.000 buddhistischen Mönche und Nonnen in der Gesellschaft von Myanmar eine besondere Rolle spielen, sieht man überall. Theravada-Mönche und Nonnen sollen ihren Geist reinigen, meditieren, die heiligen Schriften studieren und sich in den buddhistischen Praktiken üben. Ihr Überleben hängt von den Spenden und Almosen ihrer Mitmenschen ab. Einige gehen für ihr gesamtes Leben ins Kloster, andere nur einige Monate. Vor allem Kinder aus armen Familien entscheiden sich für einen solchen Weg, da ihre Eltern nicht mehr für sie sorgen können und das Kloster eine Zukunft bietet. Nonnen leben genau so entbehrungsvoll wie ihre männlichen buddhistischen Ordensbrüder und sind trotz allem weniger Wert und müssen oft in den Straßen um Almosen betteln. Nach vorherrschender Meinung können sie nicht durch ihren Glauben und Handlungen zur Erleuchtung kommen, nur als Lohn dann als Mann wiedergeboren werden. Und trotzdem wirken sie fröhlich und zufrieden. Aber alle Nonnen und Mönche dürfen jederzeit ihre Roben wieder ablegen ohne feste Bindung später an das Kloster.

Die Union von Myanmar ist in sieben Bundesstaaten und sieben Provinzen eingeteilt. Fünf davon sind in diesem Beitrag.

Mandalay Division – Amarapura, Bagan, Mandalay

Mandalay ist die zweitgrößte Stadt Myanmars, ehemalige Hauptstadt des letzten Burmesischen Reiches, pulsierendes Handelszentrum und sicherlich die heiligste und spirituellste Stadt des Landes und liegt am Ayeyarwady Fluß mit einem viel frequentierten Hafen. Die meisten Mönche, Nonnen und Novizen leben hier in den vielen Klöstern und pilgern zu prachtvollen Pagoden. Am Hafen scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Alte Holzschiffe und Lastkähne, eigentümlich aussehende laute stinkende Lastwagen, ein Slum mit Zelten und Holzhütten und Frauen, die im Fluss Wäsche oder sich mit ihren Kindern waschen.
Ein wichtiges Ziel der Pilger hier ist die völlig mit Blattgold überzogene Buddhafigur in der Mahamuni Pagode. Unzählige dünne Goldblättchen wurden auf die Figur schon aufgebracht, nur das Gesicht bleibt frei davon. Das Blattgold wird auch hier vor Ort in Handwerksbetrieben hergestellt. Die Goldnuggets werden nicht gewalzt, sondern von Männern mit vielen schweißtreibenden Hammerschlägen in ca. 6 Stunden zu hauchdünner Blattgoldfolie geschlagen. Und die heilige mühevolle Arbeit ist ein Glied in der Kette der spirituellen Wertschöpfung, denn am Ende landen die meisten Goldfolien als Spende auf einer Buddha-Figur oder Touristen kaufen sie als Erinnerung an Myanmar. Sehenswürdigkeiten u.a. sind der Mandalay Hill mit seinen Pagoden, der Königspalast, das Shwe Inn Bin Teakholzkloster mit Holzschnitzereien, Apsaras und der Shwenandaw-Kyaung Palast und natürlich die Kuthodaw-Pagode. Sie besteht aus 729 gleich aussehenden Stupas, in denen weiße Marmorplatten stehen, auf denen der Pali-Kanon niedergelegt ist – das Leben und die Lehren Buddhas. Daher wird diese Pagode auch als “größtes Buch der Welt” bezeichnet. Seit 2013 gehören sie sogar zum UNESCO Weltdokumentenerbe.

Bagan war über zwei Jahrhunderte das ehemalige Machtzentrum in Burma und Südostasiens und mehr als 2000 Pagoden, meist erbaut in roten Ziegelsteinen und Stupas liegen verstreut in der ca. 40 Quadratkilometer großen steppenartigen Ebene. Die Könige von Bagan erbauten die Stadt nach einer buddhistischen Vorstellung des Kosmos. Die quadratische Form symbolisierte den heiligen Berg Meru, der als Zentrum des Universums angesehen wurde. Das Quadrat ist in neun Teile unterteilt, acht von ihnen symbolisieren die bis dahin bekannten Planeten des Sonnensystems, während das neunte zentrale Feld für Gautama Buddha stand. In dieses zentrale Feld ließ König Anawrahta seinen Palast und die Mahabodhi-Pagode errichten. 
Authentischer als mit einer Pferdekutsche kann man sich kaum durch diese verwunschene Landschaft aus einer anderen Zeit fahren lassen oder zu einer Pagode zum Sonnenuntergang. Nirgends ist das Licht schöner als in Bagan, wenn am Abend die untergehende Sonne Pagoden und Tempel in ein warmes, rotes Licht taucht. Unterwegs sieht man dabei die traditionelle Lebensweise der Bevölkerung. Mönche zu Fuß mit ihren Essensbehältern, junge Frauen mit ihren Fahrrädern und gesammeltem Holz, ein Bauer mit Pflug, Ochsenkarren mit der Erdnussernte, Frauen mit Wassereimern und eine Hirtin, die mit ihrer Herde in einer Staubwolke verschwindet. Desweiteren gibt es hier noch viele Manufakturen für Lackarbeiten / Lacquerware, meist in schwarz mit eingeritzten Illustrationen oder Blattgoldeinlagen und für die bunten großen Schirme. Außerhalb des archäologischen Bezirks sind weite Erdnussfelder und Palmenwälder zur Palmöl oder Palmwein Gewinnung. Die bekanntesten Pagoden sind die Thatbinnyu Pagode, die Shwezigon-Pagode – die Urmutter der goldenen Pagoden in Burma und die schöne Ananda Pagode mit ihren vier hohen goldenen Buddha-Statuen.

Amarapura und die U-Bein Teakholzbrücke, ebenfalls einer dieser magischen Plätze in Myanmar und in unmittelbarer Umgebung zu Mandalay. Die Brücke spannt sich über 1200 Meter, teilweise mit Betonstützen verstärkt, über den Tungthaman See. Sie verbindet die alte Königsstadt Amarapura mit dem Dorf Taungthaman und ist mittlerweile ein echter sozialer Treffpunkt von Einheimischen und Touristen. Der abendliche Sonnenuntergang vom Boot aus ist phantastisch und die Brücke spielt dabei die Hauptrolle.

„WENN IM MORGENGRAUEN DIE ALTEN HOLZBOHLEN DES KLOSTERS UNTER DEN SANFTEN SCHRITTEN DES MÖNCHES EIN KNARREN UND KNARZEN VON SICH GEBEN, WENN DIE AUS HOLZ GESCHNITZTEN APSARAS IN DAS WARME LICHT DES TAGES GETAUCHT WERDEN UND DIE KLOSTERGLOCKE DIE MÖNCHE ZUM GEBET RUFT, DANN ERLEBEN WIR DIE MAGIE MYANMARS“

Rudyard Kipling

–––––––––––––––––––––––––––––––––––

SAGAING DIVISION – MINGUN, SAGAING

Sagaing ist das buddhistische Zentrum von Myanmar und hat eine buddhistische Universität. Die Region liegt im Norden Myanmars mit sanften Hügeln, die mit vielen Klöstern und Pagoden bebaut sind. Der höchste Berg ist der Sagaing Hill mit der U Min Thonze Pagode ( Höhle der 30 Pagoden ) und der Sun U Ponnya Shin Pagode mit einer großen Buddha-Statue. Von letzterer hat man von der Terrasse einen schönen Blick auf weitere Hügel mit Pagoden und den Fluss Ayeyarwadi. Eine schöne eiförmige Pagode liegt in der Ebene vor dem Sagaing Hill – die Kaunghmudaw Pagode. Folgt man dem Fluss nach Norden kommen viele kleine Dörfer mit alten traditionellen Gehöften aus Holz wie das von Let Pan und der Ort Mingun. Hier ist die Ruine der unvollendeten und von einem Erdbeben zerstörten Mingun-Pagode und die strahlend weiße Hsinbyume-Pagode.

–––––––––––––––––––––––––––––––––––

Shan Staat – Inle See, Sagar / Samkar See

Wer eine naturnahe Idylle sucht, wird den Inle See lieben. Die Vielfalt, die dieser spezielle Ort bietet, zieht einen direkt in seinen Bann und gewährt tiefe Einblicke in das traditionelle Leben und die Kultur des hier lebenden Intha-Volkes mit und auf dem See, dazu kommen noch viele andere Ethnien wie z.B. die Padaung und Pa-O.
Bootstouren mit Guides ist der ideale Weg, um sich ein umfassendes Bild des Sees zu machen. Die Sehenswürdigkeiten und Ziele können jederzeit mit ihnen abgesprochen werden. Die meisten Touren beginnen meist schon um 6 Uhr morgens, dafür wird man aber mit einem unglaublichen Sonnenaufgang nach einem vorher mystischen Nebel über dem stillen See belohnt. Dann beginnt um 7 Uhr auch schon der Hochbetrieb, Händler und Frauen fahren mit Booten zum Markt, Mönche zu ihren Pagoden und die Fischer hinaus auf den See. Zu sehen sind dann auch die Einbeinruderer, die es nur hier gibt und mit ihrer speziellen Fangtechnik bekannt sind. Sie stehen in ihren Booten, haben einen Fuß auf einem Paddel und rudern oder manövrieren damit. So können sie auch die Fische im Wasser sehen und ihre Reusen werfen. Viele Einbeinruderer sind allerdings Schauspieler und wollen Touristengelder für Photos und sind keine echten Fischer mehr. Die echten Intha Fischer benutzen auch nicht mehr die großen Reusen, sondern Netze, Speerspitzen oder Dreizacke. Viele Touren führen durch schmale Wasserstrassen vorbei an Stelzenhäusern, wo gerade die Wäsche gewaschen wird und mit Holzterrassen, auf denen Kinder freudig winken und an Schulen, zu der die Kinder  jeden Tag mit dem Boot gebracht werden müssen. Auch entlang an Klöstern aus Teakholz auf Stelzen und durch die grünen Floating Gardens – die schwimmenden Gärten aus Wasserhyazinthen und Seegras, die mit Bambusstäben am Grund des Sees verankert sind und auf denen meistens Tomaten wachsen. Ein weiter lohnender Tagesausflug geht über den schönen Belu-Kanal in den Sagar- oder Samkarsee mit vielen landschaftlichen und kulturellen Eindrücken.
An verschiedenen Seeorten gibt es die lokalen 5 Tage-Märkte, die an verschiedenen Terminen immer im 5 Tage Rhythmus an anderen Orten stattfinden. Insgesamt gibt es fünf Orte mit Märkten: Heho, Taunggyi, Mine Thauk, Shwenyaung und Nyaungshwe. Besuchen kann man neben den Märkten auch Lotus- und Seidenwebereien sowie Cheroot-Manufakturen, in denen die typischen Zigaretten in Myanmar hergestellt werden. In der Seidenweberei Khit Sunn Yin Lotus, Silk & Cotton z.B. werden Textilien aus den Fasern der Lotus Wasserpflanze gemacht. Die Fasern aus den Stängeln werden zu einem langen Faden gesponnen. Danach wird die Seide an Webstühlen verwebt. Sehenswerte Klöster und Pagoden sind u.a. die Phaung Daw Oo Paya Pagode, der Indein Pagoden Komplex mit etwa 1000 teilweise verfallenen Stupas und der Shwe indein Pagode, die Takhaung Mwetaw Pagode und das Shwe Yan Pyay Teakholzkloster. Mit ein wenig Glück lassen sich hier morgens die jungen buddhistischen Novizen im Unterricht beobachten. 

–––––––––––––––––––––––––––––––––––

Yangon Provinz – Yangon

Yangon (Rangun) hat über 5 Mio. Einwohner und war bis 2005 die ehemalige Hauptstadt Myanmars. Es ist die große Handelsmetropole und überall wird gebaut oder renoviert und Hektik, verstopfte Strassen und Smog prägen mittlerweile das Stadtbild. Dazwischen finden sich alte Kolonialbauten, Hochhäuser, goldene Pagoden, Märkte, kleine Läden und die vielen Garküchen, an denen die Einheimischen auf Plastikstühlen und an flachen Tischen sitzen, essen und dem Treiben auf der Straße dabei zusehen. Bei einem Rundgang zu Fuß ist Vorsicht geboten, denn überall gibt es Stolperfallen wegen den kaputten oder löchrigen Bürgersteigen und den teilweise offenen Abwasserkanälen. Ansonsten ist Yangon eine lebendige Stadt mit dem typischen quirligen asiatischen Flair und es gibt immer und überall etwas zu beobachten. In der multikulturellen Stadt befindet sich am Ayeyarwady auch der wichtigste Hafen von Myanmar. In der Zeit der Dämmerung sollte man sich die vielen angestrahlten Pagoden der Stadt anschauen und das religiöse Leben und die Mystik dort beobachten. 
Größter Anziehungspunkt ist die Shwedagon Pagode mit ihrem fast 100 m hohen vergoldetem Hauptstupa, in der acht Haare Buddhas verwahrt werden. Die 60 Tonnen Gold, verbaut in mehr als 13.000 Goldplatten, wurden im Laufe der Jahrhunderte mit verschiedenen kostbaren Edelsteinen auf dem Stupa angebracht. Wenn es stimmt, dann sind auf den oberen Zonen 4351 Diamanten, 1338 Rubine und Saphire, 1065 Goldglöckchen und auf der Spitze ein 76-karätiger Diamant verbaut. Alleine auf der Wetterfahne sollen 1100 Diamanten angebracht sein. Umgeben ist der Hauptstupa von weiteren 60 kleineren Stupas und vier größeren an den Querseiten, welche die vier Himmelsrichtungen markieren. Mehr als 2.500 Jahre soll diese Pagode alt sein, das wurde durch die Aufzeichnungen von buddhistischen Mönchen wohl belegt und ist somit das älteste, wichtigste und prächtigste Heiligtum der Buddhisten von ganz Südostasien. Mönche in ihren roten Roben, Novizinnen in den rosafarbenen Gewändern und religiöse Pilger laufen umher, waschen die vielen Buddhas oder knien flüsternd im Gebet oder in Meditation versunken vor oder in den vielen kleinen Gebetshallen oder verteilen Blumengirlanden und Lotusknospen. Auch findet man bunte Statuen, die unterschiedliche Nats darstellen. Geister aus Naturreligionen, die Einzug in den gelebten Buddhismus gefunden haben. Man bekommt hier einen realen einzigartigen Eindruck, wie tief verwurzelt die Menschen in ihrer Religion sind. Am stärksten ist die Mystik dieser Pagode während der Dämmerung zu erleben, wenn sich alles in den Farben des Sonnenunterganges verwandelt. Der Wind weht leicht und bewegt sanft die goldenen Glöckchen, die an goldenen Schirmen herabbaumeln. Gläubige zünden Kerzen und Räucherstäbchen an, beten still und in sich gekehrt und sprechen buddhistische Verse oder Mantras. Trotz der vielen Menschen herrscht eine friedliche und beruhigende Atmosphäre und freiwillige Pilger kehren dann auch zu einer bestimmten Zeit mit Besen quer in einer Reihe den Boden sauber. Fegen bringt gutes Karma fürs nächste Leben. Nirgendwo als hier ist man dem Wesen und Glauben Myanmars näher.

„HERRLICH ERHOB SICH DIE SHWE DAGON, LEUCHTEND IN IHREM GOLD, WIE EINE PLÖTZLICHE HOFFNUNG IN DER SEELE DUNKLER NACHT, VON DER UNS DIE MYSTIKER BERICHTEN, STRAHLEND ÜBER DEM RAUCH UND NEBEL DER BLÜHENDEN STADT“

W. Somerset Maugham 1930

–––––––––––––––––––––––––––––––––––

Rakhine Staat – Ngapali, Singyat Kyun

Der bekannte Ngapali Beach ist die perfekte Urlaubsidylle mit seinen Palmen und feinem Sand im Golf von Bengalen, wenn man sich von einer Rundreise erholen und die vielen Begegnungen und Impressionen noch weiter verarbeiten möchte. Er  ist ein ca. 7 km langer Strand ohne Massen von Touristen und hat auch eine Meerjungfrau im Wasser zu bieten. Nach der Isolation und der Aufbruchstimmung in Myanmar wurden hier wieder einige Hotels gebaut und Fischrestaurants eröffneten neben an. Frauen tragen exotische Früchte zum Verkauf an Touristen in Körben auf ihren Köpfen und kleine Bars preisen ihre Getränke an. Am südlichen Ende liegt das traditionelle Fischerdorf Gyeiktaw. Frauen trocknen hier den täglichen Fischfang ihrer Männer in der Sonne und die Fischer flicken oder hängen ihre Netze zum Trocknen aus. Von hier aus oder in den Restaurants kann man auch ein Boot mit Guide mieten und in die nähere Umgebung fahren, wie zur Singyat Kyun Insel mit seinen Mangroven und das authentische Dorf Sin Kay besuchen. Die Fahrt geht vorbei an wunderschönen einsamen langen Stränden und Palmenwäldern.

„DIESE WELT IST VOLL VON WUNDERSAMEN DINGEN,
ABER SIE WÜRDEN NICHT VIEL SINN ERGEBEN OHNE DICH“

Burmesisches Sprichwort

 


Kommentare

2 Antworten zu „MINGALABAR MYANMAR – Das Land der GOLDENEN Pagoden“

  1. Avatar von Marion Bause-Eckert
    Marion Bause-Eckert

    Diese Bilder regen in vielerlei Hinsicht an….zum Träumen, nachdenken, wecken Sehnsüchte und lassen lächeln. Diese Bilder konnten Emotionen hervorrufen…hinter der Farbenpracht oder dem Objekt entdeckt man bei längerem Hinschauen eine Stimmung oder eine Ahnung dessen, was ein Fotograf rüberbringen will.

    1. Avatar von Volker
      Volker

      Photographie ist nicht nur das, was mit dem Auge gesehen wird. Es entsteht auch in der Seele, in den Bildern auf der Rückseite des Auges. Wenn ich mit meinen Bildern diese Gefühle und Sehnsüchte wecken konnte, habe ich das erreicht, was ich mit meinen Bildern zeigen wollte.

      Kyay zu tin par tal… Danke

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert