SEYCHELLEN – IM URLAUB EIN PARADIES AUF ZEIT

Wenn man schon das Wort Seychellen hört, entstehen Bilder im Kopf, die Fernweh wecken auf das blaue Meer, weiße Traumstrände, Korallenriffe, bunte Fische, große Granitfelsen und Palmen, als wären sie aus dem Bildbearbeitungsprogramm entstanden. Wenn Strände die Vorsilbe „Traum“ erhalten, dann ganz bestimmt diese Inseln im indischen Ozean. Allen Stränden gemeinsam ist die Unberührtheit und überwältigende Natur.

Die Republik Seychellen besteht aus 115 Inseln im Indischen Ozean, 1600 km vor der Ostküste Afrikas mit einer Fläche von 455 km² und unterteilen sich in zwei Inselgruppen, die Inner- und Outer Islands und gehören zu Afrika und sind auch kulturell (kreolische Kultur) dorthin verbunden. Fast die Hälfte der Landfläche besteht aus Nationalparks oder Reservaten. Gezahlt wird mit der Seychellen-Rupie. Die beste Reisezeit ist von Mai bis Oktober. In diesen Monaten herrscht Trockenzeit mit Wind.
Arabische Kaufleute berichteten als Erste von den Inseln, dann kamen portugiesische Siedler. 1756 von den Franzosen kolonisiert und dann 1814 den Briten übergeben. 1835 wurde offiziell die Sklaverei abgeschafft, aber 1875 gab es immer noch ca. 3000 Sklaven auf der Insel. 1976 wurde das Land unabhängig und lebt seither hauptsächlich vom Tourismus unter strenger Beachtung von Arten- und Naturschutz. Die zweitgrößte Einnahmequelle neben dem Tourismus war und ist das blaue Gold – der Thunfisch. Die Einwohner der Inseln haben das höchste Pro-Kopf-Einkommen von Afrika.

42 Inseln bestehen hauptsächlich aus Granitstein und bilden die Inner Islands, das Herz des Archipels und dazu kommen zahlreiche kleine Koralleninseln und Atolle, die sogenannten Outer Islands.

Inner Islands – Mahé ist die Hauptinsel und auch größte Insel und beheimatet etwa 90 % der seychellischen Bevölkerung. Victoria ist die Hauptstadt und hier liegt der wichtigste Flughafen der Inselgruppe und sie eignet sich hervorragend als Ausgangspunkt für eine Inselhopping-Tour. Der längste Strand mit vielen Hotels ist in der Beau Vallon Bay. Praslin ist die zweitgrößte Insel der Seychellen. Man erreicht sie am besten von Mahé aus mit der Fähre, die Fahrt dauert ca. eine Stunde. Von hier stammt auch die sehr erotische und frivole Coco de Mer Frucht der Seychellenpalme. Sie wächst einzig nur im Naturreservat Vallée de Mai und auf der Nachbarinsel Curieuse und steht unter Naturschutz. Die Nuss braucht fast sieben Jahre zur Reife und kann bis zu 20 – 40 kg schwer werden. Der männliche Blütenstängel ähnelt einem riesigen Phallus, die weibliche Frucht erinnert an den Unterkörper einer Frau. Zur streng limitierten Ausfuhr braucht man eine Genehmigung und Zertifikat eines Händlers vor Ort, ansonsten droht eine Freiheitsstrafe. Die Nuss kostet dann je nach Größe ca. 200 – 800,- €. Silhouette ist die drittgrößte Insel und die Überfahrt von Mahé aus dauert ca. 30 Minuten oder alternativ nach 15 Minuten mit dem Hubschrauber zu erreichen. La Digue ist mit der Fähre von Praslin nur 15 Minuten entfernt. Die Insel kann man nur zu Fuß oder Fahrrad erkunden. Der Sandstrand Anse Source d’Argent mit seinen Granitfelsen ist das wohl bekannteste Motiv aus der Werbung von den Seychellen überhaupt. Frégate ist die berühmteste und teuerste Luxus-Insel der Stars und gekrönten Häupter. Die private North ist nur mit dem Hubschrauber zu erreichen und wohl die exklusivste Privatinsel im indischen Ozean.

Outer Islands – Unter den Outer Islands ist vor allem das UNESCO Weltnaturerbe Aldabra-Atoll bekannt.

Knapp 100.000 Menschen leben auf den acht ständig bewohnten Inseln, 90 % davon auf Mahé. Die am meisten vorherrschende Religion zu 95% ist das Christentum. Die Bevölkerung, die “Seychelloise”, sind bunt wie die Geschichte – ein Großteil der Einwohner sind Nachfahren französischer Siedler und afrikanischer Sklaven. Alle Bevölkerungsgruppen sind gleichberechtigt, gegenüber Fremden offen und haben eine gemeinsame Kultur entwickelt. Die offizielle Landessprache ist Creole bzw. Seselwa, aber es wird auch Englisch und Französisch gesprochen. Bedingt durch die afrikanischen Wurzeln der Einwohner gibt es noch Aberglauben und starke Bezüge zum Voodoo Ostafrikas. Zauberer, die Bonhommes du Bois oder auch Tontons genannt, spielen eine wichtige Rolle in der Gesellschaft. Sie werden regelmäßig vor wichtigen Entscheidungen bei Krankheiten oder Problemen der Seychelloise konsultiert.
Die seychellische Küche wird von indischen, afrikanischen und etwas europäischen Einflüssen geprägt. Knoblauch, Ingwer, Koriander, Nelken und die vielen selbst zubereiteten Currys ergeben vielfältige kulinarische Geschmackserlebnisse und Gaumenfreuden. Viele Gerichte bestehen natürlich auch aus fangfrischem Fisch.

“Gott hat uns die Zeit auf diesem Land geschenkt. Von Hektik hat er nichts gesagt”. Diese Volksweisheit trifft in diesem Sinne auf den Seychellen auf alle Dinge des Lebens zu. Ob wir auf verspätete Busse oder bestelltes Essen warten, alles geschieht mit Ruhe, Spontanität und großer Lebensfreude. So kann es durchaus vorkommen, dass sich die Einheimischen abends oder am Wochenende spontan am Strand zum Grillen oder Fussball spielen treffen oder sich bei karibischen Klängen und Reggaemusik zu einem Tänzchen hinreißen lassen.


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